Gütschbahn ist in Betrieb: täglich von 04:30 Uhr - 01:15 Uhr
Bus-Abos Zone 10, Tageskarten und GA sind gültig
Einzelticket: CHF 3.00 (eine einfache Fahrt)
Ticket Zone 10: CHF 4.80 (beliebig viele Fahrten innert 60 Minuten)
ACHTUNG:
Es hat keine Ticketautomaten bei der Gütschbahn:
Talstation: Ticketautomat Busstation Gütsch
Bergstation: Reception im Hotel Gütsch
Das Château Gütsch thront seit 1884 hoch über der Stadt Luzern. Die Firma Bell aus Kriens baute als zeitgemässen Zugang dieser Epoche eine typische Wasserballastbahn mit 2 Parallelgleisen. Weltweit gibt nur 10 ältere Anlagen mit 2 Parallelgleisen, die noch fahren. In der Schweiz ist die Gütschbahn die älteste Anlage mit 4 Schienen, welche noch in Betrieb ist. Die erste Talstation befand sich oberhalb der heutigen SBB-Gleise und war über eine Treppe von der Baselstrasse erreichbar. Um 1890 beförderte die Gütschbahn über 300 Personen täglich !
Im Jahr 1897 erfolgte der Bau der heutigen SBB-Brücke. Die Gütschbahn wurde gleichzeitig verlängert und endet seither direkt unter dieser Bahnbrücke an der Baselstrasse 21a.
Wegen mehrerer Erdrutsche war die Gütschbahn 1943 - 1948 nicht in Betrieb. Bis Ende der 1950er-Jahre fuhr die Wasserballastbahn im Winter nicht. Mit einigen technischen Schwierigkeiten wurde sie in den Jahren 1957-1960 auf elektrischen Antrieb umgestellt. Im Jahr 1960 war sie elektrifiziert und verkehrte im Jahr 1961 erstmals ganzjährig. In den Jahren danach war die Gütschbahn aber in den Wintermonaten wegen Vereisung und Problemen mit dem elektrischen Antrieb wieder mehrfach längere Zeit ausser Betrieb. 1974 - 1975 war der Betrieb wegen eines erneuten Erdrutsches wieder über ein Jahr unterbrochen.
Ab 1990 verkehrte die Gütschbahn nach einer umfassenden Renovation durch die Firma Kündig vollautomatisch; dies mit einigen Spezialitäten Marke Eigenbau Kündig AG. So fuhr die Bahn nicht ab, wenn keiner der eingestiegenen Passagiere eine Fahrkarte hatte. Meistens erreichte diese automatische Kontrolle ihren Zweck, Schwarzfahrer auszuschliessen oder zumindest zu verwirren. Die besten Zeiten hatte die Gütschbahn längst hinter sich. Oft war man in den letzten Betriebsjahren der alten Gütschbahn allein unterwegs.
Das Ende naht: Die Grossbank UBS hat die Bahn und das Hotel 2005 ersteigert. Der russische Investor Alexander Lebedev (Château Gütsch Immobilien AG) kaufte am 31. August 2007 die Gütschbahn und das Hotel Château Gütsch von der UBS. Am 11. April 2008 kündigte die Château Gütsch Immobilien AG die "vorläufige" Einstellung der Gütschbahn am 21. April 2008 an.
Bis zu ihrem Ende am 21. April 2008 abends um 23:30 Uhr fuhr die alte Gütschbahn mit Zahnstangen Riggenbach, unter den Wagen hatte es einzigartige Spindelbremsen und Fanghaken von 1884. Im Herbst 2012 wurden die Talstation, die Zahnstangen und die 2 Wagen der Gütschbahn abgebaut. Die alten Zahnstangen wurden von der Rigibahn übernommen und werden dort weiterverwendet ! Für die Original-Riggenbach-Wagengestelle, sie stammten ebenfalls aus dem Gründungsjahr 1884, gab es leider keine Rettung. Sie landeten als Alteisen bei der Schnyder Gotthard AG in Emmen bei Luzern und wurden dort zertrennt und geschreddert. Es handelte sich um die ältesten, noch verwendeten Wagengestelle der Schweiz. Schade um dieses Industriedenkmal!
Von 2008 - 2015 stand die Gütschbahn still. Es war lange Zeit sehr fraglich, ob die Gütschbahn jemals wieder fährt. Zum grossen Glück sagte die Bevölkerung von Luzern in einer Volksabstimmung am 30.11.2014 JA zur Gütschbahn.
Die Gütschbahn wurde 2015 durch die bekannte Seilbahnfirma Inauen-Schätti zu 2 parallelen Schrägaufzügen umgebaut. Die neue Gütschbahn wurde am 26.09.2015 eröffnet. Eine Fahrt mit der neuen Gütschbahn dauert genau 100 Sekunden. Zusammengezählt absolvieren die beiden Schräglifte täglich durchschnittlich 468 Fahrten.
Talstation: | 1884 Luzern oberhalb Baselstrasse (441 m) Karte anzeigen |
1897 Luzern Baselstrasse 21a (435 m) Karte anzeigen |
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Bergstation: | Hotel Gütsch (519 m) Karte anzeigen |
Länge: | 162 m (176 m ab 1897) |
Anlage: | 1884 Standseilbahn mit 2 Parallelgleisen, Wasserballast, Zahnstange Riggenbach, Hersteller Bell |
1960 Standseilbahn mit 2 Parallelgleisen, Antrieb Berg, Zahnstange Riggenbach, Hersteller Schindler (1990 Kündig) | |
2015 Doppel-Schrägaufzug, je 4 umlaufende Zugseile, Antrieb Talstation, Hersteller Inauen-Schätti | |
Wagen: | 2015 Wagen für 8 Personen |
Eröffnung: | 22.08.1884 |
Stilllegung: | in Betrieb |
Verwendung: | öffentlicher Verkehr |
Videos: |
Video Bergfahrt 2015 |
English: | Information in English - Gutsch funicular Lucerne |
Die technischen Daten der neuen Gütschbahn:
Doppel-Schrägaufzug mit 2 parallelen, unabhängigen Schrägaufzügen
Strecke
Länge: 176 Meter
Höhendifferenz: 84 Meter
Neigung: 28 Grad (53,17%)
Schienen: Vignol S18
Spurweite: 1040 mm
Fahrzeug
Länge: 2,374 Meter
Breite: 1,614 Meter
Höhe: 3,270 Meter
Passagiere Maximum: 8 pro Kabine
Gewicht Leerkabine: 1540 kg
Nutzlast Maximum: 600 Kg oder 8 Personen
Bruttogewicht Maximum: 2140 kg
Zugseile
Zugseil Durchmesser: 13 mm
Anzahl Zugseile: 4 pro Fahrspur
Geschwindigkeit
Maximum: 2 Meter pro Sekunde
Windgeschwindigkeit: maximal 75 km/h
Fahrzeit
1 Minute 40 Sekunden
Antrieb
Standort: Talstation
Antrieb: Drehstrommotor AKH
Nennleistung: 45 kW
Nenndrehzahl: 1475 Umdrehungen / Minute
Spannung: 3 x 400 Volt
Getriebe: Kegelradgetriebe SEW Eurodrive KH107
Übersetzung: 22,62
Betriebsbremse: Zweikreis-Federkraftbremse Intorq BFK454-25
Bremsmoment: 295 Nm
Treibscheibe: Durchmesser 600 mm 4 Rillen
Spanngewicht in der Talstation
Umlenkräder: Durchmesser 540 mm 6 Rillen
Seilführungsrollen: 51 Stück Durchmesser 100 mm