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Die Standseilbahnen der Schweiz
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    Geschichte und Meilensteine

    Erste Standseilbahnen weltweit (1845)
    Die Prospect Park Incline Railway bei den Niagarafällen war die erste Standseilbahn der Welt mit Personentransport. Im Jahr 1862 folgte die Funiculaire Croix Rousse in Lyon. Beide Standseilbahnen existieren nicht mehr.
    Die Standseilbahn in Budapest 1870 ist die älteste Standseilbahn der Welt, welche noch in Betrieb ist.

    1845 Niagara Falls (USA) Prospect Park Incline (Herbst 1845)

    1862 Lyon (Frankreich) Rue Terme Croix Rousse (03.06.1862)
    1869 Niagara Falls (Canada) Leander Colt Incline 
    1870 Budapest (Ungarn) Burg (02.03.1870) 
    1870 Pittsburgh (USA) Monongahela Incline (28.05.1870) 

    Erste Standseilbahnen in der Schweiz (1873)
    Die Material-Standseilbahn Pisciculture in Fribourg war 1873 die erste Standseilbahn in der Schweiz.
    Im Jahr 1877 nahm die erste, öffentliche Standseilbahn der Schweiz in Lausanne ihren Betrieb auf.
    Nach den Umbauten in Lausanne ist die Giessbachbahn als älteste Standseilbahn noch in Betrieb.
     
    1873 Fribourg Pisciculture Material-Standseilbahn 

    1877 Lausanne Ouchy - Lausanne Flon (16.03.1877) 
    1879 Giessbachbahn Hotel Giessbach (21.07.1879) 
    1879 Lausanne Gare - Lausanne Flon (04.12.1879) 
    1883 Montreux Territet - Glion (19.08.1883) 
    1884 Luzern Gütschbahn (22.08.1884) 

    Erste Standseilbahnen mit automatischer Ausweiche (1879) 
    Um Kosten zu sparen, erfand Roman Abt 1879 die automatische Ausweiche. Eine grosse Erfindung !
    Genaue Erklärungen zur Abtschen Ausweiche finden Sie bei der Giessbachbahn im Katalog.
    Fribourg Pisciculture hatte bereits 1873 eine Ausweiche. Es handelte sich aber nur um eine normale Weiche.
     
    1879 Giessbachbahn Hotel Giessbach (21.07.1879) 
    1881 Saillon Marmorsteinbruch Material-Standseilbahn

    1886 Lugano Altstadt - Bahnhof Stazione FFS (08.11.1886) 
    1888 Bürgenstockbahn Kehrsiten - Bürgenstock (08.07.1888) 
    1888 Ennetmoos Gipsgrube Material-Standseilbahn (August 1888) 

    Erste elektrische Standseilbahnen in der Schweiz (1888)
    Die berühmten Hotel- und Standseilbahn-Pioniere Franz Bucher und Josef Durrer bauten 1888 am Bürgenstock
    die erste elektrische Standseilbahn der Schweiz. Mit eigenem Kraftwerk und 4 Kilometer langer Freileitung.
    Alle Informationen bei der Bürgenstockbahn im Katalog.
     
    1888 Bürgenstockbahn Kehrsiten - Bürgenstock (08.07.1888) 
    1890 Lugano Paradiso - San Salvatore (27.03.1890) 
    1893 Stanserhornbahn 3 Sektionen (23.08.1893) 

    Erste Standseilbahnen mit Zangenbremsen / Fangbremsen (1893)
    Um die Kosten für die Zahnstange einzusparen, erfand Josef Durrer bereits 1889 die Zangenbremse.
    Franz Bucher (1834 - 1906) und Josef Durrer (1841 - 1919) sind heute leider in Vergessenheit geraten.
    Unglaublich, was diese 2 Pioniere geleistet haben. Alle Einzelheiten bei der Stanserhornbahn im Katalog. 
     
    1893 Stanserhornbahn 3 Sektionen (23.08.1893) 
    1895 Dolderbahn Zürich - Waldhaus Dolder (13.07.1895) 
    1898 Leubringenbahn Biel - Evilard / Leubringen (19.01.1898) 

    Die längsten Standseilbahnen der Schweiz 
    Die Standseilbahn von Sierre hinauf nach Crans-Montana ist die längste, oberirdische Standseilbahn der Welt.
    Nur der unterirdische Mölltaler Gletscher Express, komplett im Stollen verbaut, ist mit 4718 m noch länger.
     
    4191 m Sierre - Montana SMC 
    3775 m Linthal Tierfehd - Maschinenkaverne Limmern KLL 
    2259 m Thyon Wasserschloss La Trabanta (stillgelegt) 
    2188 m Davos Parsennbahn Höhenweg - Weissfluhjoch 

    Die steilsten, öffentlichen Standseilbahnen der Schweiz 
    Der steilste, öffentliche Schrägaufzug der Schweiz fährt eigentlich im Einkaufszentrum Rosenberg in Winterthur.
    Mit 79 Grad oder 514 % !!! ist er aber zu steil für einen Schrägaufzug. Da über 75 Grad, gilt er als Aufzug oder Lift.
    Neben den Schrägaufzügen in Zürich und Teufen sind die Stoosbahn und die Gelmerbahn weltbekannt.
     
    327,1 % Schrägaufzüge im Hauptbahnhof Zürich 
    144,4 % Teufen AR Sammelbüel - Zeughausplatz 
    110,0 % Neue Stoosbahn Schwyz - Stoos 
    105,8 % Gelmerbahn 
    105,0 % Trümmelbachfälle 

    Die 4 Pioniere auf dem Gebiet der Standseilbahnen 
     

    Niklaus Riggenbach 
    1863 erfand Niklaus Riggenbach die Zahnstange, welche bei den ersten Standseilbahnen als Bremse diente.
    Als Direktor der Maschinenfabrik Aarau 1873 - 1880 baute Riggenbach die ersten Standseilbahnen der Schweiz.
    Nach dem Ende der Maschinenfabrik Aarau 1880 wirkte er noch bei 2 weiteren Standseilbahnen mit.

    1877 Lausanne Ouchy - Lausanne Flon (16.03.1877) 
    1879 Giessbachbahn Hotel Giessbach (21.07.1879) 
    1879 Lausanne Gare - Lausanne Flon (04.12.1879) 
    1883 Montreux Territet - Glion (19.08.1883) 
    1884 Luzern Gütschbahn (22.08.1884) 
    Niklaus Riggenbach - Erinnerungen eines alten Mechanikers 


    Roman Abt 
    Roman Abt war 1875 - 1879 Ingenieur bei der Maschinenfabrik Aarau und baute bei den ersten Bahnen mit.
    1879 erfand Roman Abt die automatische Ausweiche, bis heute Standard bei Standseilbahnen.
    Nach Verlassen der Maschinenfabrik Aarau 1879 wirkte er noch bei 2 weiteren Standseilbahnen mit.

    1877 Lausanne Ouchy - Lausanne Flon (16.03.1877) 
    1879 Giessbachbahn Hotel Giessbach (21.07.1879) 
    1879 Lausanne Gare - Lausanne Flon (04.12.1879) 
    1886 Lugano Altstadt - Bahnhof Stazione FFS (08.11.1886) 
    1890 Lugano Paradiso - San Salvatore (27.03.1890) 
    Roman Abt - die automatische Abtsche Ausweiche  
     

    Josef Durrer und Franz Bucher 
    1889 erfand Josef Durrer die Zangenbremse. Heute ist die Fangbremse Standard bei allen Standseilbahnen.
    Josef Durrer war als Planer und Zeichner beim Bau von 7 Standseilbahnen in der ganzen Schweiz beteiligt.
    Zu den Pionieren gehört ebenfalls sein Geschäftspartner Franz Bucher. Ohne ihn gäbe es einige Bahnen nicht !

    1886 Lugano Altstadt - Bahnhof Stazione FFS (08.11.1886) 
    1888 Bürgenstockbahn Kehrsiten - Bürgenstock (08.07.1888) 
    1890 Lugano Paradiso - San Salvatore (27.03.1890) 
    1893 Stanserhornbahn 3 Sektionen (23.08.1893) 
    1899 Reichenbach - Reichenbachfall (08.06.1899) 

    1900 Vevey - Mont Pèlerin (24.07.1900) 
    1907 Linthal - Braunwald (06.08.1907) 
    Josef Durrer und Franz Bucher - die Seilbahn-Pioniere und Erfinder der Zangenbremse / Fangbremse 
     

    Zur Sicherheit der Standseilbahnen in der Schweiz 
    Am Tag nach dem tragischen Unglück bei der historischen Standseilbahn in Lissabon erreichten mich viele Anfragen
    von Medien und Besuchern von standseilbahnen.ch - Sind Standseilbahnen in der Schweiz sicher ?
    Ich habe daher die wichtigsten Fragen und Antworten zu diesem Thema zusammengestellt.

    ■ Könnte sich ein ähnliches Szenario – mutmasslich Seilriss und Versagen der Bremsen – auch bei Schweizer Standseilbahnen ereignen ?

    Ein Zugseilriss oder Abreissen der Verbindung zwischen dem Wagen und dem Zugseil ist bei einer Standseilbahn äusserst selten. Der letzte Zugseilriss bei einer öffentlichen Standseilbahn war vor über 50 Jahren im Jahr 1972 bei der Standseilbahn Lugano Bahnhof. Die Fangbremsen / Zangenbremsen griffen zu und hielten die Wagen an. Es gab keine Verletzten. Seit dieser Zeit wurden die Kontrollen deutlich verstärkt. Das Zugseil wird zB. regelmässig mit einem speziellen Gerät durchleuchtet und genauestens überprüft (magnetinduktive Seilprüfung).
    Die Standseilbahnen in der Schweiz sind sehr sicher. Bei öffentlichen Standseilbahnen ereignete sich in der Schweiz seit der ersten Standseilbahn 1877 in Lausanne kein einziger tödlicher Unfall aus technischen Gründen.

    siehe auch:
    https://www.standseilbahnen.ch/standseilbahnen-sichere-bahntechnik

    ■ Welche technischen Systeme verhindern hierzulande, dass eine Bahn bei einem Seilriss unkontrolliert ins Tal rutscht?

    Die Standseilbahnen in der Schweiz haben am Wagen Zangenbremsen, welche den Wagen bei einem Zugseilriss auch in der stärksten Steigung innert sehr kurzer Zeit zum Stehen bringen. Historische Bahnen wie die Giessbachbahn oder das Funi in Fribourg haben mehrfache Fangbremsen, welche auf die Zahnstange wirken. Bei Bahnen mit Elektroantrieb sind immer 2 stationäre Bremsen beim Antrieb (Betriebsbremse und Sicherheitsbremse) und zusätzlich als Notbremse die Fangbremsen am Wagen vorhanden. Diese Bremsen werden regelmässig überprüft und getestet. Die Verbindung zwischen dem Zugseil und dem Wagen wird in regelmässigen Abständen erneuert, um Drahtbrüchen und Korrosion vorzubeugen.

    ■ Wie oft und nach welchen Standards werden Standseilbahnen in der Schweiz geprüft?

    Die Überprüfungen und Wartungen sind in der Schweiz sehr streng. Es gibt tägliche, wöchentliche, monatliche und jährliche Kontrollen nach einem genauen Schema. Bei den grossen Standseilbahnen werden die Wagen zusätzlich alle 6 bzw. 12 Jahre zu einer spezialisierten Firma transportiert und dort bis ins kleinste Detail zerlegt und überprüft.

    ■ Sehen Sie aufgrund der historischen Bausubstanz bei älteren Bahnen ein erhöhtes Risiko, oder ist die Sicherheit unabhängig vom Alter gewährleistet?

    Eine gute Wartung vorausgesetzt, sind historische Standseilbahn in der Schweiz genauso sicher wie alle Standseilbahnen in der Schweiz.

    Copyright Markus Seitz www.standseilbahnen.ch 

                           

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